
Adelmo Moretti wurde am 28. Mai 1913 in Gattolino, einem kleinen Dorf in der Nähe von Cesena, geboren. Auf den Wunsch seiner Mutter hin wurde er am 17. Juli 1938 zum Priester Don Armando geweiht. Nach den ersten Enttäuschungen vor Ort, da die Leute die Höflichkeit des Priesters falsch interpretierten, wurde er 1938 der Pfarrei von Montecodruzzo zugeteilt und wurde Zeuge der schweren Schäden, die das Dorf während des Krieges erlitt, woran die “Wunden” des Schlosses noch heute erinnern.
Am 24. Dezember 1947 wurde er Pfarrer in der Kirche Sant’Angelo. Hier war die Situation dramatisch durch die stark verbreitete Tuberkulose und hoher Arbeitslosigkeit. Er versuchte, diese Tragödien zu bekämpfen, indem er verschiedene Projekte startete, darunter die Gründung eines “Circolo ACLI”, eines Freizeitclubs, in dem der Arbeiter nach einem Tag intensiver Arbeit Karten spielen oder einfach einen Kaffee trinken konnte.
Don Moretti dachte aber nicht nur an die Männer, sondern gründete, um Arbeit für seine jungen Mitarbeiterinnen Ernestina Paganelli und Anna Buda zu finden, eine Zuschneide- und Nähwerkstatt mit angeschlossener Strickwarenfabrik namens S. Maria Goretti. Zwei Räume der Werkstatt wurden später in eine Kirche umgewandelt, die für Treffen mit Kindern und Abendgottesdienste genutzt wurde. Und gerade den Kindern widmete er ein Werk, das auch heute noch eine wichtige Rolle im Leben der Santangioli-Gemeinschaft spielt, nämlich den Kindergarten “Stella Moretti”..
Nicht nur für seine Wohltätigkeit wird Don Armando von Sant’Angelo in Erinnerung gebracht, sondern auch für seine Bauaktivitäten. Er baute den Glockenturm in der Nähe der Kirche, der in den 60er Jahren von Bischof Vincenzo Gili renoviert wurde.
Von 1952 bis 1957 trug er zu den Aktivitäten des örtlichen Pfarrtheaters bei, zu dessen Programm Operetten und Filme gehörten.
Sein vielseitiges Leben umfasste eine breite Palette von Künsten, vom Theater bis zum Kino und durch die Literatur. Von 1987 bis 2004 veröffentlichte er mehr als 30 Gedicht- und Essayarbeiten.
Am 14. April 1996 gründete er das Altersheim “Arturo Fracassi”.
In den letzten dreißig Jahren seines Lebens war er Rektor des Friedhofs von Cesena, und genau auf diesem monumentalen Friedhof der Malatesta-Stadt ruht er seit dem 30. Juni 2005.
Nur das Alter konnte den starken Don Armando aufhalten, dessen Leidenschaft für seine Mission und seine vielen Nebenaktivitäten, gepaart mit seiner großen Barmherzigkeit, in dem letzten Satz des Priesters aus Gattolino zusammengefasst werden kann: “Ich habe niemandem zu vergeben, mir muss nur vergeben werden”.
Seine Gestalt war für viele ein Vorbild, wie Priesterkollegen und Bischöfe feststellten.
Karriere
1939-1947 Pfarrer von Montecodruzzo
1947-1972 Pfarrer in Sant’Angelo di Gatteo
1972-2002 Rektor des Friedhofs von Cesena
Literarische Werke
1987 Monte Codruzzo 9 ottobre 1944. Distruzione del castello
1988 Caro chierichetto, suona dal cielo il tuo campanello di preghiera
1988 Il Tempio malatestiano di Maria Liberatrice in Monte Codruzzo
1988 Brani di Vita
1989 Chi vuole si può far santo
1989 Il mio bel cimitero
1990 Fioretti di Don Baronio
1990 Poesie della vita
1991 Prendereste un prete?
1992 Unica fiamma
1992 Nuovi fioretti di Don Baronio
1993 Vita di S.Giovanni Bono
1994 Don Carlo Baronio (folgorato dal Vangelo)
1994 S.Nicola da Tolentino
1994 Un angelo anche per me
1995 I nonnini
1995 Cesare Martini
1995 Vita di San Benedetto
1995 S,Camillo De Lellis
1996 Padre Pio da Pietralcina
1996 Il curato d’Ars
1996 Sorella Angelina
1996 Presenza di Dio
1997 S.Maria Goretti, presenza della palude
1997 S.Teresa di Gesù Bambino
1998 Come l’ultima onda del mare
1998 S.Caterina de Siena
2000 Giubileo festa dell’anima
2001 Ricordi di un prete
2002 Ecco Homo
2003 Maggio
2003 90 anni per poesie
2003 Ricordi del Cuore
2004 Volo di pensieri