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Don Luigi Ghinelli, Gründer des Don Ghinelli Instituts, das heute noch aktiv ist, wurde am 4. Mai 1848 in Gatteo geboren und am 23. Dezember 1876 zum Priester geweiht. 1883 wurde er als Kaplan nach Sant’Angelo geschickt, wo er ein kleines vierzimmerhaus anmietete. Er bat dort den ersten 12 Jugendlichen Obhut und lernte ihnen einen Beruf, um sie von der Straße zu holen, und ihnen die Möglichkeit zu geben anständig ihr eigenes Brot zu verdienen und sie dem religiösen und christlichen Leben nahe zu bringen.
Hier gingen die Jugendlichen eine sehr einfachen Arbeit nach: Einige von ihnen bereiteten Holzstöcke für die Arbeiter vor, die die Streichhölzer herstellten, andere stellten die Kisten für ihre Aufbewahrung her. Mit dieser Arbeit beteiligte sich Don Luigi Ghinelli an der sozialen Bewegung, die sich in der Romagna in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte.
Einige Jahre später verlegte er diese kleine handwerkliche Werkstatt mit Streichhölzern nach Gatteo, zunächst vorübergehend in seinem Haus, dann in einem bescheidenen einstöckigen Gebäude auf einem Grundstück, das von Maria Ghiselli, einer Adligen aus Gatteo, gestiftet wurde. Später wurde das Gebäude immer mehr erweitert.
Die Wohltätigkeit von Don Ghinelli, genannt „Istituto Fanciulli Poveri“, wurde von der Presse ignoriert aber von der Curia von Cesena verehrt. Monsignore Teodoro Cantoni erklärte am 7. Mai 1888 seine Zustimmung, als er schrieb: „Im Namen Gottes. Wir billigen und preisen das oben angegebene Werk aus tiefstem Herzen und überlassen es der Frömmigkeit aller Katholiken, während während wir uns um den Zweck kümmern”.
Don Luigi Ghinelli gründete später eine Strohhutfabrik, einen Schuhladen (1888) und eine Schreinerei (1890), die jedoch alle schliessen mussten. Nur die mit Don Benedetto Bassi in Monza gekaufte Typografie blieb aktiv. Sie wurde 1891 eröffnet, um unter anderem die katholische Zeitung „La sveglia della Romagna“ zu drucken.
1902 traf Don Luigi Ghinelli Don Luigi Guanella und gab ihm das bereits gut laufende Institut. Er begann mit dem Bau des Krankenhauses und der Männerunterkunft für ältere und behinderte Menschen, deren Familien sich nicht um sie kümmern konnten. Das Krankenhaus und das Altersheim waren Teil desselben Gebäudes vor dem Institut. Die Eröffnungszeremonie dieses Gebäudes wurde 1908 von Monsignore Giovanni Cazzani, dem Bischof von Cesena, durchgeführt.
Die Arbeiten wurden mit dem Bau des Gebäudes fortgesetzt, in dem die Klosterschwestern “Figlie di S. Maria della Provvidenza” untergebracht waren, die an der Betreuung von Patienten beteiligt waren.
Don Luigi Ghinelli starb am 19. März 1909.
Heute ist das Gebäude, das seinen Namen trägt, vergrößert und größtenteils wieder aufgebaut, eine sichtbare Erinnerung an diesen Priester, der unter dem Banner der Nächstenliebe lebte, indem er sich um seine armen, kranken und alten Brüder und Schwestern kümmerte.
Das Don-Ghinelli-Institut bietet jetzt einen Bildungsservice, Rehabilitation und Unterstützung für körperlich und geistig behinderte Menschen. Innerhalb des Instituts, umgeben von einem 6000 Quadratmeter großen Park, gibt es Unterkünfte, einen Gymnastikraum, Werkstätten, Sportanlagen, Büros und eine Kirche. Die Zimmer, einfach und dekorativ, sind so gestaltet, dass sie einerseits die Intimität jedes einzelnen Gastes schützen und andererseits das Zusammensein und die Begegnung von Menschen fördern.